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Über COVID-19, Long-COVID und beeinträchtigende Symptome nach leichten Verläufen.

COVID-19 kann ganz unterschiedliche Krankheitsverläufe nehmen. Man unterscheidet zwischen den schweren intensivpflichtigen Krankheitsbildern, die vor allen Dingen die Lunge als Hauptorgan betreffen, und den leichten ambulant behandelbaren Verläufen, die für die meisten Menschen folgenlos sind. 

Mittlerweile weiß man aber, dass ein nicht unerheblicher Teil - auch der leichter Erkrankten - langanhaltende Symptome entwickelt, die das Allgemeinbefinden stärker beeinträchtigen können (insbesondere Müdigkeit, Muskelschmerzen und -schwäche, Konzentrations- und Merkfähigkeitsstörungen etc.). Die genauen Ursachen dafür sind noch nicht bekannt. 

U.a. wird diskutiert, ob eine Beteiligung des Nervensystems im Rahmen der Coronavirus-Infektion und sog. Autoimmunphänomene (Antikörper gegen einen Infektionserreger richten sich auch gegen körpereigene Strukturen) eine Rolle spielen. Wenn die Symptome länger als 3 Monate dauern, spricht man von Long-COVID. 

Auch wenn die Prognose von Long-COVID, wie lange die Symptome andauern und ob es überhaupt eine vollständige Genesung gibt, immer noch unklar ist, zeigen doch erste Erfahrungen aus stationären Rehabilitationsbehandlungen, dass sich die Symptome durch adäquate Therapien verbessern lassen.

Dr. med. Stefan Daniel Dewey

Das Therapieziel heißt Rückkehr in den gewohnten Alltag und ins Berufsleben.

Bereits in der Frühphase der Pandemie COVID-19 hat die Strandklinik Erkrankte nach intensivmedizinischer Therapie weiter behandelt und bietet Betroffenen bereits seit Ende 2020 ein strukturiertes Rehabilitationsprogramm an. 

Startpunkt ist eine gründliche pneumologische und nervenärztliche Untersuchung. Im Anschluss folgen dann Maßnahmen, wie eine individuelle und/oder Gruppen-Atemtherapie, Gruppengespräche, einzelne der Belastungsfähigkeit angepasste trainingstherapeutische Maßnahmen, Entspannungsmaßnahmen und psychotherapeutische Betreuung. Bei nachweisbaren Konzentrations- und Gedächtnisstörungen erfolgt ein neurokognitives Training. 

Es erfolgt eine gemeinsame Anreise der COVID-19-Patienten im 4 Wochenrhythmus, um einen Erfahrungsaustausch der Betroffenen innerhalb der angebotenen Therapiegruppen zu gewährleisten.

Ziel der stationären Rehabilitationsbehandlung nach COVID-19 ist, die noch bestehenden körperlichen und psychischen Einschränkungen möglichst umfassend zu behandeln, zu verbessern und den Betroffenen eine Rückkehr in den gewohnten Alltag und ins Berufsleben zu ermöglichen.